Das Venediger Protokoll ist ein am 13. Oktober 1921 unterzeichneter Vertrag zwischen Österreich und Ungarn, in dem Ungarn die kampflose Übergabe des Burgenlandes zusagte.
Auf ungarischer Seite war der damalige Außenminister Graf Miklós von Bánffy (1875-1950) in die Gespräche in Venedig eingebunden. Seine Erinnerungen fasste er in einem Entwurf der Fortsetzung seiner Memoiren zusammen. Während Bánffy den ersten Teil seiner Memoiren (bis August 1919) vollenden konnte, blieb der zweite Teil ein Fragment, das nur bis zum Ende des Jahres 1922 reichte.
Erfasst sind darin jedoch die Erinnerungen an die turbulenten Tage der Konferenz in Venedig, an der Bánffy gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten Graf Stephan Bethlen Ungarn vertrat.
Mit welchem diplomatischem Geschick Ungarn schließlich die Übergabe Deutsch-Westungarns an Österreich zusicherte, ist in dem Beitrag von Ladislaus Fogarassy nachzulesen. Mit Ehrenwort hatten sich Bánffy und Bethlen gegenüber dem italienischen Vermittler Marchese della Torretta verpflichtet, die ungarische Armee gegen die Freischärler im Burgenland einzusetzen.