Ausstellungen

Ausstellung 2023

Die Ausstellung 2023 in der Pfarrscheune wird von 23. Juni bis 10. August gezeigt.

Gezeigt wird „Art Brut“ – Werke der Sammlung Infeld.

Ebenso zu sehen: Peter Palkovits, 30 Jahre Karikaturen in „Hrvatski novine“.

Die Künstler von Gugging geben einen faszinierenden Einblick in eine fantastische Bilderwelt der Kunstrichtung „Art Brut“ als Sammelbegriff für autodidaktische Kunst von Laien, Kindern und Menschen mit geistiger Behinderung. Art Brut beschreibt eine Kunst jenseits etablierter Kunstformen und -strömungen.

Einher mit diesem kulturellen Anerkennungsprozess ging in den letzten Jahrzehnten die intensive und erfolgreiche Förderung von künstlerischem Arbeiten zu therapeutischen Zwecken, etwa durch den Psychiater Leo Navratil in der ehemaligen Landesnervenheilanstalt, nun im Künstlerhaus Gugging in Klosterneuburg bei Wien.

Ein großer Teil der gezeigten Objekte und Bilder stammt aus der „Sammlung Infeld“.

Vertreter dieser Art Brut sind: August Walla, Johann Hauser, Oswald Tschirtner, heute ohne Ausnahme Künstler von Weltruf, aber auch die Vertreter der „zweiten Generation“ wie Arnold Schmidt, Karl Vondal und Leonhard Fink.

Dr. Peter Palkovits, geboren 1976 in Wien, ist Internist und Zeichner, der als Wochenendpendler seit nunmehr 30 Jahren die spannende Welt zwischen Wien und Nikitsch (oft aber auch weit darüber hinaus) in den “Hrvatske novine” kommentiert. Als junger Künstler war er schon 1995 bei den künstlerischen Workshops in Trausdorf aktiv.

Öffnungszeiten: Do, Fr, Sa und So von 16 bis 20 Uhr

Und gegen Voranmeldung im Gemeindeamt unter Tel. 02682/64272

Die Ausstellung im Sommer 2019 ist der Druckgrafik von Friedensreich Hundertwasser und den Skulpturen von Ludwig Haas gewidmet.

Gezeigt werden Werke von Friedensreich Hundertwasser aus der Sammlung Infeld sowie Skulpturen aus Stahl des Künstlers Ludwig Haas.

Ort: Pfarrscheune hinter der Pfarrkirche

Öffnungszeiten: 28. Juni bis 4. August 2019. Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 16 bis 20 Uhr. Sowie gegen Voranmeldung im Gemeindeamt unter Tel. 02682/64272.

„Landschaftsmalerei“ 

Die  gezeigten Kunstwerke stammen aus der Sammlung Infeld und wurden von Künstlern unterschiedlicher Kunstströmungen seit Ende des 19.Jahrhunderts bis jetzt geschaffen.

Fotos von der Ausstellungseröffnung

Eröffnung: Freitag 29.Juni 2017 um 19.00 Uhr in der Pfarrscheune Trausdorf a. d. Wulka:

Öffnungszeiten: Von 29. Juni bis 12. August 2018, jeweils Do., Fr., Sa. und So. von 16 bis 20 Uhr.

„GÄRTEN“ – dieses Jahr in der Pfarrscheune Trausdorf.

Gärten und Gärtnern begeisterten zahlreiche Künstler von Max Ernst, Lily Honson, Karl Korab, Oskar Kokoschka bis Friedensreich Hundertwasser.

Gärten sind Inspirationsquelle, ein Terrain für Naturforschung, Zufluchtsort oder auch faszinierende Kulisse für Unterhaltung. Der Garten ist ein Ort der Begegnung zwischen Mensch und Natur.

Der Entfaltung gestalteter Natur in der Kunst widmet sich die kommende Ausstellung in der Pfarrscheune Trausdorf.

Die mehr als 80 gezeigten Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken stammen aus der Sammlung Infeld und wurden von Künstlern unterschiedlicher Kunstströmungen seit Ende des 19.Jahrhunderts bis jetzt geschaffen.

Eröffnung: Freitag 30.Juni 2017 um 19,00 Uhr in der Pfarrscheune Trausdorf a. d. Wulka


„VRT“ se zove izložba ovoga ljeta u farskom škadnju.

Tijekom povijesnih perioda, vrti su bili izraz lipote i mira

ocrtavajući umjetnički okvir u kojem su narodi živili.

Turističko društvo i općina Trajštof će pokazat ovo ljeto  iz „zbirke Peter Infelda“  slike od različitih umjetnika s početka 19.stoljeća.

Otvaranje izložbe je  petak 30.6. 2017 u 19 ura.

Foto: Ernst und Michael Fuchs, Wien 1970

ERNST UND MICHAEL FUCHS
Vater und Sohn

OFFIZIELLE ERÖFFUNG:
Am Samstag, 25. Juni 2016, wird in der Pfarrscheune Trausdorf die Ausstellung “ Ernst und Michael Fuchs“ eröffnet. Die Ausstellungseröffnung beginnt um 18 Uhr.

Gezeigt werden Bilder aus der Sammlung „Peter Infeld Privatstiftung“ und der Privatsammlung von Michael Fuchs.

ÖFFNUNGSZEITEN:
26. Juni bis 10. August, jeweils Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag von 16 bis 20 Uhr.
Sowie gegen Voranmeldung im Gemeindeamt unter Tel.: 02682 64272

BIOGRAFIEN
Fuchs, Ernst * 13. 2. 1930, Wien † 9. 11. 2015, Wien
Maler, Graphiker, Architekt und Bildhauer Ernst Fuchs wurde am 1930 in Wien als einziges Kind seiner Eltern Maximilian und Leopoldine Fuchs in Wien geboren. Bereits im Alter von fünfzehn Jahren fand Fuchs im Jahre 1945 Aufnahme an der Akademie der Bildenden Künste, er studierte bis 1950 bei Andersen und Albert Paris Gütersloh, war ab 1948 Mitglied des Art-Clubs und gründet mit Arik Brauer, Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden die „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“.

Von 1950 bis 1962 lebte und arbeitete Ernst Fuchs in Paris, unterbrochen von Reisen nach Amerika, Italien, Spanien und England.
1962 kehrte er schon als international bekannter Maler in seine Heimatstadt Wien zurück, wo er vier Jahre später zum Professor berufen wurde.
Anfang der 1970er Jahre erwarb Fuchs die Villa Wagner in Wien-Hütteldorf, die er zu seinem Lebens- und Arbeitsraum und später zu einem Privatmuseum umgestaltete. In den folgenden Jahren entwarf er Bühnenbilder und Kostüme für Oper und Ballett.

Es gab wohl kaum einen Künstler, auf den der Begriff des „Malerfürsten“ besser gepasst hätte:
Sein obligates Käppchen – geschneidert aus Stoff, dessen Muster er selbst entworfen hatte, gehörte ebenso zu den Markenzeichen von Ernst Fuchs wie sein Vollbart. Der Künstler verkörperte selbst das Gesamtkunstwerk, für das er so leidenschaftlich eintrat.

Er wurde mit vielen Auszeichnungen und Ehrungen bedacht.

Weitere Infos finden Sie unter www.ernstfuchs-zentrum.com

Michael Fuchs wurde 1952 in Paris, Frankreich, geboren.
Er verbrachte seine Kindheit und Jugend mit seiner Mutter, Geraldine Krongold, in New York und Los Angeles. 1970 übersiedelte er nach Österreich, um Malerei bei seinem Vater, Ernst Fuchs, und bei Anton Lehmden auf der Akademie der Bildenden Künste in Wien zu studieren. 1976 schloss er sein Studium mit dem Grad eines Akademischen Malers ab. Ab 1980 studierte er Architektur bei Gustav Peichl auf derselben Akademie und diplomierte
1987 mit dem Grad eines Magister Architecturae.

Seit 1971 bereiste der Künstler Europa und die USA, wo er in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen seine Werke zeigte. Als Auftragsmaler hat Fuchs sich intensiv mit der Portraitmalerei beschäftigt. Das menschliche Gesicht, so meint er, ist der Gipfel der Schöpfung. Seine Portraits von Persönlichkeiten aus dem öffentlichem Leben, sowie privater Sammler, hängen in New York City, Los Angeles, San Antonio, San Diego, Knoxville und Washington D.C. sowie in Boca Raton, Denver und Santa Fe. In Europa ist seine Portraitkunst in Wien, Graz, Salzburg, Vaduz, Paris, London, Hamburg und Zürich, sowie Maastricht und Berlin, München, Lübeck und in Bremen unter anderem vertreten.

Zusammen mit der Ölmalerei lernte Michael Fuchs die altmeisterliche Kunst der Radierung und baut seit 1970 kontinuierlich sein graphisches Werk auf. Die Radierung stellt einen wesentlichen Teil seines Schaffens dar und genießt, wie seine Ölbilder, internationale Anerkennung. Seit 1990 lebt und arbeitet der Künstler in Klosterneuburg bei Wien.

Weitere Infos finden Sie unter www.michael-fuchs.com

Im Jahr 2015 lag  der Schwerpunkt der Ausstelltung auf auf der Kunst des 20. Jahrhunderts. Werke von Andy Warhol, Keith Haring, Mel Ramos, Allen Jones, Kiki Kogelnik, Sam Francis, Steve Kaufmann, Richard Lindner, Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg luden zur Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst ein.

Einer der Sammlungsschwerpunkte von Peter Infeld war „Pop-Art“, eine Kunstrichtung die auf Massenmedien und Kommerzialisierung reagierte und so die Auseinandersetzung gesellschafts- und realitätsbezogener sowie performativer Kunst des 20. Jahrhunderts vorantrieb. Der Bundesminister für Kunst und Kultur Dr. Josef Ostermayer eröffnet die Ausstellung am Samstag den 27. Juni 2015. Zu sehen waren die Bilder bis Sonntag, 9. August.

Auch 2014 wurden wertvolle Bilder aus der Sammlung Thomastik-Infeld in der Trausdorfer Pfarrscheune gezeigt.

Kurator Karolj Palkovich hat mit Unterstützung der Witwe des Sammlers Peter Infeld, Zdenka Infeld, 77 Bilder von Künstlern der Wiener Schule des Phantastischen Realismus ausgewählt, die bis 10. August in Trausdorf gezeigt wurden.

Eröffnet wurde die Ausstellung am Freitag, 20. Juni, vom Wiener Landeshauptmann und Bürgermeister Dr. Michael Häupl. Er lobte das Kulturprojekt: „Dass heute in Trausdorf diese Ausstellung eröffnet wird, finde ich ganz großartig. Ich würde mir wünschen, dass man in Wien die bildende Kunst noch mehr in den Mittelpunkt rücken würde.“ Und er versprach, in Wien Werbung für die Ausstellung in Trausdorf zu machen.

Umrahmt wurde die gut besuchte Ausstellungseröffnung von Musikstücken der Gruppe Pristup, die für ihre temperamentvollen Interpretationen von bekannten Melodien wie der Burgenländischen Landeshymne und dem Walzer „Wiener Blut“, aber auch für stimmige Eigenkompositionen wie „Ostbahnhof“ jede Menge Applaus erhielten.

Barbara Karlich führte charmant durch das Programm. Tourismusverband-Obmann Dr. Milan Kornfeind blickte auf die vielfältigen Leistungen des Tourismusverbandes für Trausdorf in den vergangenen 20 Jahren zurück und sparte nicht an Kritik am neuen Tourismusgesetz.

Bislang konnte Trausdorf über die Tourismus- und Zweitwohnsitzabgaben selbst verfügen, künftig soll dieses Geld in einen zentralen Topf fließen. „Ich appelliere an die Politiker: Schauen Sie sich den Veranstaltungskalender von Trausdorf an, da kann man richtig in einen Freizeitstress kommen“, sagte Milan Kornfeind.

Bürgermeister Viktor Hergovich verwies ebenfalls auf die kulturellen Akzente, die die Gemeinde setzt. „Wir sind eine kleine Gemeinde und ich glaube, es gibt nicht viele kleine Gemeinden, die in wirtschaftlich schlechten Zeiten so viel Geld für die Kultur übrig haben, aber ich glaube, es ist ein wichtiger Bereich.“

Neben der jährlichen Ausstellung ist vor allem die Kunstmeile an der Wulka zu erwähnen, mit der eine neue kulturelle Attraktion geschaffen wurde.

Ein großer Dank gilt der Gönnerin Zdenka Infeld, die nun schon zum dritten Mal Bilder aus der Stiftung Infeld für die Ausstellung in Trausdorf zur Verfügung stellte. Und natürlich dem Kurator Karolj Palkovich, der die Ausstellung in einer Art „One Man Show“ organisiere, so Bürgermeister Hergovich.

Nach der Ausstellung wurde bei einem fantastischen pannonischen Buffet, für das Brigitte Unger verantwortlich zeichnete, noch lange über Kunst, Kultur und andere wichtige Themen geplaudert.

AUSSTELLUNG

„Kunst der Wiener Phantasten“
aus der Sammlung „Peter Infeld Privatstiftung“

in der Pfarrscheune Trausdorf

ÖFFNUNGSZEITEN
von 21. Juni bis 10. August 2014

Do, Fr, Sa, So jeweils von 16 bis 20 Uhr
und gegen Voranmeldung im Gemeindeamt
unter Tel. 02682/64272

Fotos von Viktor Fertsak

Fotos von der Ausstellungseröffnung

…lautet das Thema der Ausstellung im Sommer 2013 in der Pfarrscheune.

Mit Ivan Generalic und Ivan Vecenaj wurden zwei der berühmtesten Vertreter einer Stilrichtung gezeigt, die diese geprägt und dieser auch zu Weltruf verholfen haben. Beide Künstler entstammen dem bäuerlichen Milieu der Podravina, beide sind ihrer Herkunft und ihrem Leben treu geblieben. Diese Authentizität macht den besonderen Reiz ihrer Kunst aus. Weitere Vertreter dieser Kunstsparte sind die Dynastie der Generalić – Josip und Milan sowie Večenaj-Tislarov Ivan, Kovačić Mijo, Gazi Dragan und Rabuzin Ivan.

Gezeigt wurde eine Auswahl der schönsten Exponate der Hinterglas- und Ölmalerei sowie Zeichnungen, die Peter Infeld als Liebhaber naiver Kunst und Freund der beiden Künstler im Laufe vieler Jahre gesammelt hat.

Auf Grund des Beitritts Kroatiens zur EU am 1. Juli 2013, eröffnete der kroatische Botschafter Gordan Bakota gemeinsam mit Kulturlandesrat Helmut Bieler diese Ausstellung.

Mit einem großen Festakt in der Pfarrscheune fand am 5. Juli 2012 nachmittags die Eröffnung der großen Gedenkausstellung statt, die dem 2009 verstorbenen Kunstsammler Peter Infeld gewidmet ist. Infeld wäre 2012 70 Jahre alt geworden.

Aus diesem Anlass werden – organisiert vom Tourismusverband Trausdorf in enger Zusammenarbeit mit Infelds Witwe Zdenka Infeld – in der Pfarrscheune Werke von Gottfried Kumpf gezeigt, im Sozialzentrum sind Bilder von Günter Costazza zu sehen. Die Kunstmeile entlang der Wulka verbindet die beiden Ausstellungsorte.

Eine Übersicht über die beiden Ausstellungsorte und die Kunstmeile sowie weitere Sehenswürdigkeiten in Trausdorf bietet die Ausstellungskarte.

Foto oben: Bundespräsident Heinz Fischer mit seiner Gattin Margit, Landeshauptmann Hans Niessl, Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl, Bürgermeister Viktor Hergovich, Vizebürgermeister Walter Kadnar und Amtmann Franz Hergovich bei der Ausstellungseröffnung. Foto: Viktor Fertsak.

Bürgermeister Viktor Hergovich und Tourismusverbands-Obmann Dr. Milan Kornfeind freuten sich, als hohe Ehrengäste Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und seine Gattin Margit begrüßen zu dürfen.

Auch Landeshauptmann Hans Niessl, Landeshauptmann Franz Steindl, Landtagspräsident Gerhard Steier und der ehemalige Vizekanzler Erhard Busek wohnten der Ausstellungseröffnung bei.

Gottfried Kumpf war mit seiner Gattin persönlich anwesend, der erkrankte Künstler Günter Costazza wurde durch seine Gattin vertreten.

Barbara Karlich moderierte die Eröffnung. „Allen Bürger/innen sage ich ein dobro došli aus Wien“, sagte der Bundespräsident und lobte Trausdorf: „Dass man sich gerne hier ansiedelt, ist ein Zeichen dafür, dass die Lebensqualität hoch ist.“

Der Trausdorfer Fotograf Viktor Fertsak hat die Eröffnungsfeier in zahlreichen Fotos dokumentiert, die in diesem Album zu sehen sind.

Anlässlich der 70. Wiederkehr des Geburtstages des 2009 verstorbenen Kunstsammlers Peter Infeld organisierte der Tourismusverband Trausdorf von 6. Juli bis 12. August 2012 in Trausdorf eine Ausstellung, die schon im Vorfeld auf überregionales Interesse stieß.

Zur Feier anlässlich der Eröffnung der Ausstellung wurde in Trausdorf ein hoher Ehrengast erwartet: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer hat die Ausstellung am Donnerstag, 5. Juli 2012, eröffnet.

Bis 12. August 2012 konnten die Bilder in der Pfarrscheune und im Sozialzentrum jeweils am Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag von 16 bis 20 Uhr besichtigt werden.

Bilder von Gottfried Kumpf

In der Pfarrscheune war aus der umfangreichen Sammlung des Kunstfreundes Peter Infeld eine Schau von Bildern des Künstlers Gottfried Kumpf zu sehen.

Gottfried Kumpf, 1930 in Salzburg geboren, lebte ab 1968 mit seiner Frau, der akademischen Malerin Maria Plachky, in einem typisch burgenländischen Streckhof in Breitenbrunn.

In seinem unverwechselbaren Stil malt er die vertrauten Landschaften des Burgenlandes. Wie kaum ein anderer Künstler zelebriert er den herben Charme der pannonischen Weite.

Maria Plachky verstarb schon 1982, von 1984-2005 lebte Kumpf mit seiner zweiten Frau Guni Kumpf überwiegend in Breitenbrunn, ehe er zugunsten großstädtischen Lebens das Burgenland nach 40 Jahren verließ.

Gleichzeitig zur Kumpf-Ausstellung in der Pfarrscheune waren im Sozialzentrum jüngste Aquarelle, frühe Zeichnungen, Mischtechniken und Ölgemälde des Künstlers Günter Costazza zu sehen.

Günter Costazza

Der Künstler wurde 1936 in Bremen, Deutschland, geboren. Von 1953 -1962 arbeitet er anfänglich als Volontär, später als Theatermaler im Theater am Goetheplatz in Bremen. 1962 übersiedelte Costazza nach Wien, wo er sich auf Wunsch des Bühnenbildners Prof. Günther Schneider-Siemssen der Theatermalerei an der Wiener Staatsoper widmete.

Zu dieser Zeit beschäftigte er sich bereits intensiv mit der Ölmalerei. 1964 fand bereits eine Ausstellung in der Galerie „Zum Basilisken“ in Wien statt. Im selben Jahr beteiligte sich der Künstler an einer Ausstellung in Alpbach in Tirol. 1966 stellte er in der Galerie Lübke in Frankfurt am Main aus.

1973 erhielt Costazza die österreichische Staatsbürgerschaft. Von 1982 bis 1996 war er erster Theatermaler der Österreichischen Bundestheater, ab 1987 Leiter der dortigen Malersäle.

1998 begann er zu aquarellieren. 2002 folgte eine Ausstellung in der Galerie Wolfrum in Wien, ab 2005 Ausstellungen im Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf und in Halbturn im Burgenland und in Wiener Bezirksmuseen.

Peter Infeld, 1942-2009

Gedanken, anlässlich seines bevorstehenden 70. Geburtstages

Peter Infeld wurde am 8. Mai 1942 in Wien geboren. Seine Mutter Margaretha Infeld öffnete ihm früh die Augen für Malerei, Literatur und die Oper.

Nach der Matura ermöglichte sie ihrem Sohn, der bereits im jugendlichen Alter von 14 Jahren große Opernarien auswendig beherrschte und ein großartiges Stimmpotential erkennen ließ, eine profunde Gesangsausbildung als Tenor bei Mario Del Monaco in Italien.

1965, im Todesjahr seines Vaters  Ing. Otto Infeld, war Peter Infeld die Übernahme von Verantwortung im Familienbetrieb der Musiksaiten-Produktion wichtiger, als die angestrebte professionelle Sängerlaufbahn. Zunächst leitete er den damaligen Kleinbetrieb gemeinsam mit seiner Mutter. Nach deren Tod im Jahre 1994 führte er als alleiniger Geschäftsführer die Firma Thomastik-Infeld GmbH zum weltweit bekannten Unternehmen für Musiksaiten.

Schon ab 1964 begann der vielseitige Kunst und Kultur Interessierte – in den ersten Jahren noch gemeinsam mit seiner Mutter – eine inzwischen auf viele tausend Werke angewachsene Kunstsammlung aufzubauen. Begonnen hat es mit dem Ankauf von Arbeiten der Hauptproponenten der Wiener Schule des Phantastischen Realismus und deren Schüler. Reisen in die Podravina weckten das Interesse an der Naiven Kunst Kroatiens. Zahlreiche Atelier- und Ausstellungsbesuche im Inland, in Paris, Rom, London oder Tiflis erweiterten die Sammlung um wichtige Werke. Die Schwerpunkte der Sammlung Infeld sind in mehreren Kunstbänden dokumentiert.

„Nebenbei“ wurde eine umfangreiche Sammlung von Autographen, Musikinstrumenten und Tonträgern jeglicher Form zusammengetragen. Besonders erwähnenswert ist das in Österreich einmalige Konvolut von buddhistischen Rollbildern (Thangkas) und Ritualgeräten aus Tibet.

Doch Peter Infeld zeichnete sich nicht nur als vielfältiger Sammler aus, ihm lagen auch Musikschulen und andere kulturelle Einrichtungen im In- und Ausland am Herzen, die er laufend unterstützte.  Die Verleihung des Maecenas Preises, des Ehrenzeichens des Landes Burgenland, des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich sowie zahlreiche weitere Preise und Auszeichnungen sind beredte und dankbare Anerkennung seiner Tätigkeit als Unternehmer, Sammler, Sponsor und großzügiger Mäzen.

Bedingt durch seine langjährige Wertschätzung kroatischer Künstler gründete er 1999 in einem mittelalterlichen Patrizierhaus im Zentrum des idyllischen Dorfes Dobrinj auf der Insel Krk die Galerija Infeld, wo jeweils während der Sommermonate hochwertige Expositionen stattfinden.  Im Jahr 2000 wurde das ehemalige Jägerhaus aus Habsburg-Lothringischem Besitz in Halbturn zum wichtigen Kulturzentrum um- und ausgebaut – dem Infeld Haus der Kultur. Auch hier werden, jährlich mehrfach wechselnd, nicht nur Werke aus der Sammlung Infeld präsentiert sondern auch Musikern und bildenden Künstlern eine Plattform für Konzerte, Lesungen, Performances  und  Ausstellungen geboten.

Völlig unerwartet verstarb Peter Infeld am 15. April 2009.

Seitdem führt seine Witwe, Frau Zdenka Infeld – äußerst erfolgreich die Geschicke der Firma, die mit 200 Mitarbeitern rund 3.000 verschiedenartige Saiten für Streich- und Zupfinstrumente produziert, die in über 90 Länder exportiert werden. Das kontinuierliche Streben nach Innovation ermöglicht es, den weltweit unterschiedlichen Ansprüchen von Musikern ständig gerecht zu werden. Viele weltbekannte Orchester und Solisten setzen daher auf die einzigartige Qualität und den unverwechselbaren Klang der Saiten von Thomastik-Infeld.

Unterstützt von einem großartig motivierten Mitarbeiter – Team und von Peter Infelds Sohn Robert Infeld erfüllt Zdenka Infeld getreu dem Unternehmensmotto ihres Mannes „Unsere Saiten, Musik, darstellende und bildende Kunst sind eine untrennbare Einheit“ eine verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Aufgabe, der sie sich täglich freudig und professionell stellt.

G. Kisser

Fotos von der Ausstellungseröffnung

Von 17. Juli bis 10. August 2009 fand zu Ehren des mit Trausdorf innig verbundenen Künstlers Ralf Egger im Sozialzentrum eine umfassende Retrospektive statt.

Lange Jahre hatte Ralf Egger im Haus Flugplatzstraße 12 in Trausdorf gelebt. Als er sich 1971 in Trausdorf niederließ, spazierten die Gänse durch die Hauptstraße und abends trieb man die Kühe von der Hutweide in die Ställe. Daran erinnert sich der Künstler, der vor zwei Jahren von Trausdorf nach Eisenstadt übersiedelte, noch heute gerne.

Mittelpunkt des Grätzels war damals das Schankhaus von Margit Krajasich, Großmutter der jetzigen Wirtin des Oleander-Heurigen, Larissa Krajasich.

Im Schankhaus traf Egger jene Charaktere, die ihn zu vielen seiner Hinterglasbilder und vor allem zum 1972 entstandenen zwölfteiligen Zyklus „Das Dorf – Trausdorf `72“ inspirierten.

Fünf Hinterglasbilder aus diesem Zyklus sind eine Dauerleihgabe der burgenländischen Landesgalerie an die Gemeinde Trausdorf, sie waren bei der Ausstellung gemeinsam mit einem sechsten aus Privatbesitz neben vielen anderen Werken des Künstlers zu sehen. Außerdem zieren die Dorf-Bilder die Seiten eines immerwährenden Kalenders, der aus Anlass der Ausstellung gedruckt wurde.

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung (Freitag, 17. Juli, 19.30 Uhr) signierte der Künstler die Kalender. Organisiert wurde die Ausstellung von Karolj Palkovich. Für ihn steht fest: „Eggers Kunst war ein starker Bestandteil des Dorfes…“

Ralf Egger erregte, als er noch ein frisch „Zuag’raster“ war, einiges Aufsehen in der Trausdorfer Idylle: Er war der „Ausg’flippte“, der mit Umhang und Kutscher-Zylinder am Tisch stehend oder liegend Geige spielte. Im Burgenland herrschte damals eine kulturelle Aufbruchstimmung, die Politik förderte den Zuzug von Künstlern.

Zur Hinterglasmalerei – so eine humorvolle Anekdote – fand Egger durch eine Wette: Er behauptete, er werde das größte Hinterglasbild Österreichs malen, und gestaltete ein Schaufenster! Großer Beliebtheit erfreuten sich die zahlreichen Hinterglasbilder mit Trausdorfer Motiven – liebenswerten Häuschen und typischen Architektur-Ensembles.

Später schuf er Radierungen und – beeinflusst von USA-Aufenthalten – Bilder im Pop-Art-Stil. Die letzte Schaffensphase stand unter dem Motto „Raumgrenze – Zeitenwende“ – auch aus diesem Abschnitt werden im Sozialzentrum Trausdorf einige Bilder zu sehen sein. Zu dieser Kunstphase schreibt Egger: „Bei mir ist Raumgrenze = Form, Zeitenwende = Inhalt.“

Er verwies auch auf René Magritte, der sinngemäß gemeint habe, dass Malerei nicht nur eine Kunst des Sehens sondern auch eine Kunst des Denkens wäre.

Künstlerisch hat sich Ralf Egger zur Ruhe gesetzt, erleben will er aber noch viel. Gerne geht er auf Reisen, zum Beispiel nach Venedig, Südspanien oder nach Griechenland.

Künstlerische Biografie

1968 eigentlicher Beginn der künstlerischen Tätigkeit
Bevorzugte Technik ist die Hinterglasmalerei
1973 Teilnahme an den Rabnitztaler Malerwochen
1976 Beginn der druckgrafischen Tätigkeit (Radierungen)
und Einrichtung einer eigenen Tiefdruckwerkstätte
1978-80 Ausstellungen und Aufenthalte in den USA, Little Rock und New York Die Begegnungen mit den dortigen Kunstströmungen (POP-ART und FOTOREALISMUS) bewirken einschneidende gestalterische Veränderungen. In diese Zeit fällt die Errichtung einer Galerie im eigenen Haus. 1983 Förderungspreis der Theodor Kery-Stiftung
Aufnahme in die Künstlergruppe Burgenland
1985 Zuwendung zur Aquarellmalerei in akademischer Tradition
1994 Wiederaufnahme des Formmaterials und der Bildtheorien der künstlerischen Anfänge
Anlässlich der Jahrtausendwenden: „Raumgrenze – Zeitenwende“

Lebenslauf

1938 in Leoben, Steiermark geboren und aufgewachsen
1958 Matura, anschließend Studium der Kunstgeschichte in Graz
Er will zunächst Schriftsteller werden und setzt sich autodidaktisch mit expressionistischer Malerei auseinander
1960-65 Studium der Malerei und Restaurierung an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Diplom
1966–68 als Berufsdetektiv tätig
1971 Erwerb eines alten Weinbauernhauses in Trausdorf a.d. Wulka und damit ständige Niederlassung im Burgenland
Unterrichtstätigkeit als Professor für Kunst und Bildnerische Erziehung an den Gymnasien Mattersburg und Eisenstadt
2007 Übersiedlung nach Eisenstadt

Fotos Ausstellung Ralf Egger

Dem prominentesten ehemaligen Bürger Trausdorfs – Bischof DDr. Stefan László – war eine Ausstellung im Sozialzentrum der Gemeinde gewidmet, die am Samstag, dem 19. Juli 2008 feierlich eröffnet wurde.

„Er war ein echter pannonischer Mensch“, erinnerte sich Ortspfarrer Dr. Franz Borenitsch an den ersten Diözesanbischof des Burgenlandes. „Er hat mich auch zum Dechant geweiht.“ 1995 war der Bischof im Alter von 82 Jahren verstorben, heuer wäre er 95 Jahre alt geworden. Dieses Jubiläum und den Papstbesuch in Trausdorf, der genau 20 Jahre zurückliegt, nahmen Tourismusverband und Gemeinde zum Anlass, eine Ausstellungen mit vielen, zum Teil großformatigen Bildern und wertvollen Erinnerungsstücken an den Bischof zusammenzustellen.

Verantwortlich zeichnete dafür der Trausdorfer Karolj Palkovich, der in vielen Gesprächen mit Zeitzeugen dem Leben des Bischofs nachspürte. Eröffnet wurde die Ausstellung von Kanonikus Thomas Krojer. Auch Landesrat Niki Berlakovich und der designierte Trausdorfer Landtagsabgeordnete Robert Hergovich lauschten den Eröffnungsreden. Der Trausdorfer Arzt Dr. Milan Kornfeind begrüßte in seiner Funktion als Tourismusverbands-Obmann auch Bürgermeister Viktor Hergovich, der seiner Freude Ausdruck verlieh, dass ein bedeutender Teil der Ausstellung der Gemeinde gewidmet ist.

Diese Bilder waren es auch, die danach bei den Eröffnungsgästen aus dem Ort das größte Interesse weckten. Die Darstellungen zeigen die Entwicklung der Gemeinde von 1920 bis 1960. Auf historischen Klassenfotos entdeckten die Besucher so manchen lieben alten Verwandten.

Aus dem Leben des Bischofs

Kindheit und Jugend

Stefan László wurde am 25. Feber 1913 als Sohn des Vermessungsingenieurs Stefan László und der Volksschullehrerin Maria László, geb.Czoklich in Bratislava (Pressburg, Pozsony) geboren.

Aus dieser 1912 in Sopron (Ödenburg) geschlossenen Ehe stammte auch eine Tochter, Cäcilia (1914 – 1919), die wenige Tage nach dem Tod des Vaters geboren worden war.

Dieser fand am 24. Oktober 1914 als Offizier an der russischen Front in der Schlacht bei Ivangorod den Tod.

Maria László kehrte mit ihren beiden Kindern in ihren bis zur Errichtung des Bundeslandes Burgenland zum Königreich Ungarn gehörenden Heimatort Trausdorf an der Wulka (damals Darázsfalu, dt. Trausdorf, kroat. Trajstof) zurück, wo sie 1915 bis 1938 als Lehrerin, 1916 bis 1920 als Oberlehrerin (Schulleiterin) wirkte. Sie erhielt eine Dienstwohnung im röm.-kath. Schulhaus, die beiden Kinder wurden von der ebenfalls in Trausdorf an der Wulka wohnhaften Großmutter Anna Czoklich betreut.

In der kroatischen Gemeinde Trausdorf an der Wulka wuchs Stefan László – darauf legte seine Mutter besonderen Wert – dreisprachig auf.

Zur kroatischen Muttersprache kamen noch Ungarisch, dessen Kenntnisse er bei Aufenthalten bei der Großmutter väterlicherseits in Budapest verbesserte und vor allem in der Volksschulzeit Deutsch.

Die religiöse Erziehung in der Familie fand durch die Teilnahme am Pfarrleben unter den Pfarrern Franz Fertsak und Johann Prikoszovich und die Tätigkeit als Ministrant eine selbstverständliche Fortsetzung und Ergänzung.

Nach dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich erhielt Stefan László durch Gemeinderatsbeschluss das Heimatrecht in Trausdorf an der Wulka.

Schulbildung

Das erste Volksschuljahr (1919/1920) absolvierte Stefan László in seiner Heimatgemeinde Trausdorf an der Wulka.

Dann erfolgte ein Schulwechsel nach Wien, da seine Mutter großen Wert auf das gründliche Erlernen der deutschen Sprache durch ihren Sohn legte.

Nach zwei Volksschuljahren in Wien-Hietzing, während der er bei der Familie Korbel wohnte, kehrte er wieder nach Trausdorf an der Wulka zurück und absolvierte die 4. Klasse Volksschule in Eisenstadt.

Beginnend mit dem Schuljahr 1923/1924 besuchte er die Deutsche Mittelschule in Eisenstadt und wohnte im daran angeschlossenen Schülerheim. In dieser Zeit wuchs in ihm der Wunsch, Priester zu werden. Damit war ein neuer Bildungsweg verbunden.

Das Canisiuswerk, das sich die Förderung von Priesterberufen zu Aufgabe gemacht hatte, führte in Wien-Ober St. Veit ein Heim, in das Stefan László, nachdem er sich bei Dir. Josef Moser vorgestellt hatte, aufgenommen wurde und in den Schuljahren 1925/1926 und 1926/1927 das humanistische Gymnasium in Wien XIII., Fichtnergasse 15 besuchte. Da das Heim nur für Schüler bis einschließlich der 4. Klasse geführt wurde, erwies sich ein neuerlicher Schulwechsel als notwendig.

Stefan László fand Aufnahme im Erzbischöflichen Knabenseminar in (Ober)Hollabrunn und besuchte beginnend mit dem Schuljahr 1927/1928 das humanistische Gymnasium in Hollabrunn, das er 1931 mit der Reifeprüfung, die er mit Auszeichnung ablegte, abschloss.

Im Dienst der Apostolischen Administratur Burgenland

Nach der Rückkehr aus Rom fand Stefan László geänderte politische Verhältnisse in seinem Heimatland vor.

Der „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich hatte auch die kirchliche Situation des Burgenlandes grundlegend verändert.

Trotz der Auflösung des Burgenlandes blieb die Einheit des Kirchengebietes erhalten, aber es musste eine Namensänderung in Apostolische Administratur Burgenland durchgeführt werden. Die Kirchenverwaltung musste von Eisenstadt zunächst nach Mattersburg und dann nach (Bad) Sauerbrunn übersiedeln.

Am 1. September übernahm Stefan László den Posten eines Sekretärs, wo er neben Provikar Josef Köller und Kanzleidirektor Johannes Kodatsch in der kirchlichen Verwaltung, zunächst noch in Mattersburg, tätig war.

Gegen die Kirche und ihre Einrichtungen gerichtete Maßnahmen, Verfolgung von Priestern, Einschränkungen in der Seelsorge und im Religionsunterricht und die Einführung des Kirchenbeitrages machten Strukturänderungen in der Kirchenverwaltung notwendig, die von Stefan László mitgetragen wurden.

Er war in den Kriegsjahren meist der einzige Priester, der dauernd im Gebäude der Apostolischen Administratur wohnte und daher oft auch in schwierigen Verhältnissen die Kirchenbehörde vertreten musste.

Als zusätzliche Aufgabe nahm er sie seelsorgliche Betreuung der burgenländischen Kroaten in Wien wahr. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann eine neue Aufbauphase, die durch die Ernennung von Josef Schoiswohl zum Apostolischen Administrator des Burgenlandes (1949 – 1954) neue Impulse erhielt und einen weiteren Schritt zur Verselbständigung des Kirchengebietes bedeutete, den Stefan László begleitete und später auch mitbestimmte.

Unter Beibehaltung seiner Funktion als Sekretär wirkte von 1946 bis 1948 als Stellvertreter des Direktors der Finanzkammer und des Kanzleidirektors. Am 15. September 1948 wurde er zum Stellvertreter des Kanzleidirektors zum Leiter der Finanzkammer ernannt, 1948 zum Wirklichen Konsistorialrat und am 5. Dezember 1949 vom neuen Apostolischen Administrator des Burgenlandes Josef Schoiswohl zum Kanzleidirektor.

Ende 1951 übersiedelte die Apostolische Administratur von (Bad) Sauerbrunn in das neu errichtete Verwaltungsgebäude in Eisenstadt. Von 1940 bis 1950 war Stefan László auch Advokat am Erzbischöflichen Diözesangericht Wien und 1950 bis 1954 in gleicher Funktion am Kirchlichen Gericht der Apostolischen Administratur Burgenland. Schon am 12. Dezember 1945 wurde er zum Leiter der Caritas bestellt, an deren Aufbau und deren Hilfsaktionen in der unmittelbaren Nachkriegszeit er maßgeblichen Anteil hatte und die er bis zu seiner Ernennung zum Apostolischen Administrator leitete. Im Jahr 1950 wurde er zum Päpstlichen Ehrenkämmerer (Monsignore) ernannt.

Apostolischer Administrator des Burgenlandes

Im Jahr 1954 wurde dem bisherigen Apostolischen Administrator des Burgenlandes Josef Schoiswohl die Leitung der Diözese (Graz-)Seckau anvertraut.

Papst Pius XII. ernannte am 30. Jänner desselben Jahres den bisherigen Kanzleidirektor der Apostolischen Administratur Burgenland Stefan László zum Nachfolger.

Die Übernahme der Amtsgeschäfte erfolgte am 1. März 1954. Damit stand zum ersten Mal ein Burgenländer an der Spitze dieses Kirchengebietes, dessen Weg zur Diözese er wesentlich mitbestimmte und so auch einen großen Beitrag für das Selbstbewusstsein des Landes Burgenland leistete.

Am 20. September 1956 wurde Prälat Stefan László zum Titularbischof von Metellopolis ernannt und am 11. November desselben Jahres vom Apostolischen Nuntius in Österreich Erzbischof Giovanni Dellepiane (1949 – 1961) in der Eisenstädter Stadtpfarrkirche zum hl. Martin, der späteren Domkirche, zum Bischof konsekriert. Bischof Stefan László setzte die Aufbauarbeit seines Vorgängers sowohl auf pastoralem als auch auf infrastrukturellem Gebiet fort.

So konnte er die Restaurierung der späteren Domkirche in Eisenstadt und den Neubau des Knabenseminars in Mattersburg abschließen. Als die Niederschlagung des im Herbst 1956 ausgebrochenen Ungarnaufstandes durch sowjetische Truppen eine gewaltige Flüchtlingswelle auslöste, bildeten die Soforthilfemaßnahmen auch für Bischof Stefan László und das Burgenland eine große Herausforderung.

Noch im selben Jahr wurde er zum Apostolischer Visitator für die in Österreich lebenden Ungarn ernannt, eine Funktion die es bis 1983 ausübte.
Einen Schwerpunkt setzte Bischof Stefan László mit der Wiedererrichtung der 1938 vom NS-Regime geschlossenen katholischen Lehrerbildungsanstalt im Jahr 1957 und der Schaffung der „Stiftung Pädagogische Akademie Burgenland“ für die Ausbildung der Pflichtschullehrer, an der die Diözese Eisenstadt und die Republik Österreich je zur Hälfte beteiligt waren.

Die schon 1951 angekündigte Synode wurde 1959 abgehalten und beschäftigte sich mit den wichtigsten Fragen des kirchlichen Lebens im Burgenland: Kodifikation des Diözesanrechtes, Leitlinien für ein zeitgemäßes seelsorgliches Wirken und Einbeziehung der Laien in die Mitarbeit am Heilswerk der Kirche (Laienapostolat und Katholische Aktion).

Durch die Errichtung der Diözese Eisenstadt bedingt wurden die Bestimmungen erst 1961 veröffentlicht.

Wesentlichen Anteil hatte Bischof Stefan László an der Errichtung der Diözese Eisenstadt. Die Anerkennung des Konkordates von 1933 durch die österreichische Bundesregierung im Jahr 1957 machte den Weg frei für die Errichtung der Diözese. Nach eingehenden Verhandlungen und der Unterzeichnung der notwendigen Verträge errichtete Papst Johannes XXIII. mit der Bulle „Magna quae“ vom 15. August 1960 die Diözese Eisenstadt.

Lebenslauf

Diözesanbischof Stefan László (1913 – 1995)

25. 2. 1913 geboren in Bratislava (Pressburg)
1914 nach dem Tod des Vaters Rückkehr der Familie nach Trausdorf an der Wulka
1919 – 1923 Volksschule in Trausdorf an der Wulka, Wien-Hietzing und Eisenstadt
1923 -1931 Gymnasium in Eisenstadt, Wien-Hietzing und Hollabrunn
1961 – 1936 Studium der Theologie an der Kath.-theol. Fakultät der Universität Wien
19. 7. 1936 Priesterweihe im Stephansdom in Wien
1. 9. 1936 – 31. 8. 1937 Kaplan in Königsdorf (Dienstzuweisung nach Schandorf)
1937 – 1939 Studium des Kanonischen Rechts an der Gregoriana in Rom
1. 9. 1937 – 31. 8. 1938 Kaplan in Nikitsch (Dienstzuweisung)
22. 10. 1937 Promotion zum Doktor der Theologie in Wien
1. 9. 1938 – 31. 8. 1939 Kaplan in Königsdorf (Dienstzuweisung)
7. 7. 1939 Promotion zum Doktor des Kanonischen Rechts in Rom
1. 9. 1939 – 14. 9. 1948 Sekretär der Apostolischen Administratur Burgenland
12. 11. 1945 – 30. 1. 1954 Leiter des Caritas-Referats
1. 8. 1946 – 14. 9. 1948 Stellvertreter des Finanzkammerdirektors und des Kanzleidirektors
15. 9. 1948 – 4. 12. 1949 Kanzleidirektor-Stellvertreter und Leiter der Finanzkammer
19. 12. 1948 Wirklicher Konsistorialrat
5. 12. 1949 – 30. 1. 1954 Kanzleidirektor
11. 1. 1950 – 30. 1. 1954 Advokat des Kirchlichen Gerichts
6. 5. 1950 Päpstlicher Ehrenkämmerer (Monsignore)
11. 11. 1951 – 30. 1. 1954 Diözesankonsultor
30. 1. 1954 Ernennung zum Apostolischen Administrator des Burgenlandes
1. 3. 1954 – 31.10.1960 Apostolischer Administrator des Burgenlandes
20. 9. 1956 Ernennung zum Titularbischof von Metellopolis
11. 11. 1956 Bischofsweihe in Eisenstadt
24. 11. 1956 – 1984 Apostolischer Visitator für die in Österreich lebenden Ungarn
14. 10. 1960 Ernennung zum Bischof von Eisenstadt
31. 10. 1960 Besitzergreifung von der Diözese Eisenstadt
31. 10. 1960 – 28. 12. 1992 Bischof von Eisenstadt
11. 11. 1960 Inthronisation im Dom in Eisenstadt
1962 – 1965 Teilnahme am Zweiten Vatikanischen Konzil
24. 6. 1988 Messfeier mit Papst Johannes Paul II. in Trausdorf an der Wulka
28. 12. 1992 Veröffentlichung der Annahme des Amtsverzichts als Bischof von Eisenstadt
28. 12. 1992 – 24. 1. 1993 Apostolischer Administrator der Diözese Eisenstadt
8. 3. 1995 verstorben in Eisenstadt
18. 3. 1995 Begräbnisfeier im Dom und Beisetzung in der Krypta des Doms in Eisenstadt

Ausstellung Bischof Stefan László

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