Geschichte von Trausdorf

Zur Vorgeschichte von Trausdorf

Die Fläche der ehemaligen Trausdorfer Hutweide war für viele Perioden ein fast ununterbrochenes Siedlungsgebiet. Planierungsarbeiten zur Errichtung eines Fluggeländes brachten 1938 verschiedene archäologische Gegenstände zutage, so ein kleines Steinbeil, Keramikbruchstücke und den frühbronzezeitlichen Depotfund (2300 – 2000 v. Chr.) mit 40 Stück Tassen, der Einblick gibt in ein sonst kaum bekanntes religiöses Ritual bzw. eine Opferhandlung.

Aufgrund einer größeren Anzahl gut erhaltener Gefäße aus Brandgräbern, die im Bgld. Landesmuseum aufbewahrt werden, kann auf eine dichte Besiedlung in der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur geschlossen werden (1250 – 800 v. Chr.).

Römer, Germanen, Hunnen und Awaren

Der ungarische Wissenschaftler Lajos Bella erwähnt eine römische Siedlung in Trausdorf, gibt aber den genauen Ort nicht an. Durch die im Jahre 12 v. Chr. erfolgte Besetzung Noricums war unser Gebiet ein Teil des römischen Reiches geworden. An verschiedenen Stellen des Gemeindehotters fand man römische Gebrauchsgegenstände, wie Krüge und Henkeltöpfchen.

Nach dem Zusammenbruch des Römerreiches um 375 n. Chr. zogen viele germanische Völker, Hunnen und Awaren durch unser Gebiet, bis schließlich um 900 n. Chr. die Magyaren auftauchten. Von diesen Völkern sind aus Trausdorf bis jetzt keine Funde bekannt. Lediglich der Flussname Wulka, der auf das slawische Wort Vlka = Wolfsbach zurückgeht, weist eindeutig auf eine slawische Besiedlung hin.

Erste urkundliche Nennungen

Das Dunkel der Geschichte wird durch die ab dem 12. Jh. vorliegenden schriftlichen Quellen beendet. Es ist fraglich, ob das in einer Urkunde aus 1153 erwähnte Gut des DRUC mit DOROG, dem alten Namen von Trausdorf, identifiziert werden kann. Der in Großhöflein lebende bgld. Historiker Dr. Gerald Schlag befürwortet die Annahme dieses Datums als erste schriftliche Nachricht über Trausdorf. Hingegen halten die Historiker des Bgld. Landesarchivs an der Jahreszahl 1307 fest. In diesem Jahr ist der alte Name von Trausdorf als DURUG eindeutig belegt. In der ersten Hälfte des 14. Jh. befindet sich Trausdorf im Besitz der adeligen Familie Gutkeled.

Am 12. Mai 1307 erfolgte innerhalb eines Hauptzweiges der Gutkeled eine Teilung der Erbbesitzungen. Die Brüder Graf Cosma und Graf Ivanka teilten ihren Besitz u. a. in DURUG = Trausdorf und KUHID PARADAN = Wulkaprodersdorf auf. Nach der über Auftrag König Karls I. Robert 1327 verfügten nochmaligen Besitzaufteilung begann sich der Niedergang der Gutkeled in diesem Landstrich allmählich abzuzeichnen.

Gegen Ende des 15. Jh., zur Zeit der Regentschaft der beiden ungarischen Corvinen (Johann Hunyadi und sein Sohn König Matthias Corvinus), entstand die Herrschaft Eisenstadt. Diese hatte eine ähnliche Entwicklung wie die der anderen. Kleinere benachbarte Herrschaftsbezirke gingen durch Kauf, Tausch oder einfache Aufsaugung in größere Besitzungen über, kleinere Dörfer, Teile von Dörfern oder Besitzanteile in ein oder zwei Nachbarsiedlungen, wie etwa Trausdorf, schufen diesen Komplex. Den Kern dieser neuen Herrschaft bildeten Eisenstadt und St. Georgen, die alten Güter der Gutkeled.

Die Besiedlung mit Kroaten

Nach dem 1500 von der niederösterreichischen Hofkammer aufgerichteten Urbar gehörten Ortsteile von Trausdorf zur Herrschaft Eisenstadt. Dies waren 24 Eisenstädter Lehensfamilien, bestehend aus 21 Untertanen und drei Mühlen, sowie sechs „öde“ = aufgelassene Höfe. Die Hälfte von Trausdorf blieb nach wie vor im Besitz der Grafschaft Forchtenstein. Das genannte Urbar zählt in der ganzen Herrschaft nur einen in Purbach ansässigen Kroaten auf, während 1527 in Trausdorf zwei Kroaten verzeichnet sind.

Maßgeblich an der Kroatenansiedlung, die in immer stärkerem Maße in der Grafschaft Forchtenstein und Herrschaft Eisenstadt einsetzte, waren die Pfandinhaber Jakob von der Dürr und Moritz von Fürst. Das Urbar von 1569 enthält im zweigeteilten Ort 45 Eisenstädter Untertanenfamilien, davon 36 kroatische; die 36 Forchtensteiner Familien dürften großteils kroatischer Abstammung sein. 11 Jahre später ist Trausdorf mehrheitlich von kroatischen Familien bewohnt. Von den insgesamt 95 Familien werden 73 als kroatisch bezeichnet. Damit war der Wechsel zu einer kroatischen Gemeinde vollzogen.

Trausdorf im Besitz der Familie Esterházy

Eine entscheidende Wende in den Besitzverhältnissen von Trausdorf brachte das Jahr 1622. Kaiser Ferdinand II. musste auf Grund des Friedensvertrages von Nikolsburg 1612 die Esterházysche Herrschaft Munkács gegen die beiden Herrschaften Forchtenstein und Eisenstadt tauschen. Freiherr Nikolaus Esterházy übernahm diese beiden Herrschaften zunächst als Pfand.1626 bekam er die Grafschaft Forchtenstein als Erbgut, er und seine Erben wurden in den Grafenstand erhoben. Damit kam die Familie Esterházy in den Besitz des ganzen Ortes.

Trausdorf wurde, wie die anderen Gemeinden des Wulkatales bei Kriegen und Rebellionen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Während in der Bocskay-Rebellion 1605, im Bethlen-Krieg 1690/20 und im Kuruzzenrummel 1704 Hab und Gut der Bewohner vernichtet wurden, forderte das Türkenjahr 1683 auch Menschenleben. Von den Napoleonischen Kriegen brachte jener des Jahres 1809 für unseren Landstrich große wirtschaftliche Belastungen, mussten doch die durchziehenden Truppen des Franzosenkaisers verpflegt und vor allem mit Lebensmitteln beliefert werden. In unserem Ort errichteten sie für die Armee ein Fleischzentraldepot.

Gewerbliche und frühindustrielle Betriebe

Unter den Fürsten Anton, Nikolaus II. und Paul III. wollte man den Komplex „Parisermühle“ wirtschaftlich nutzbringender verwerten. 1797 wurde mit dem Bau eines herrschaftlichen „Branntweinhauses“ begonnen. Die Trausdorfer Brennerei dürfte bis gegen Ende der 40er-Jahre des 19. Jahrhunderts Trebernschnaps produziert haben, bis sie von Franz Brunner in eine Tonpfeifenfabrik umgestaltet wurde.

Der heute noch als „Fajfaraj“ bezeichnete westlich gelegene Trausdorfer Siedlungsteil verdankt seine Benennung der Trausdorfer Pfeifenfabrik, die von 1839 – 1860 hochwertiges Material produzierte. 1848 wurden z.B. 300.000 Stück Qualitätspfeifen erzeugt mit einem Gesamtwert von 6.000 Gulden. Bedingt durch den plötzlichen Tod des Fabrikanten Alexander Puff 1860 im Alter von nur 37 Jahren wurde der Betrieb eingestellt.

„Bauernbefreiung“ und Auflösung der Grundherrschaft

Das Revolutionsjahr 1848 brachte in der Habsburgermonarchie völlig neue Verhältnisse in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. In Trausdorf wurde am 20. Dezember 1864 zwischen dem Bevollmächtigten des Fürsten Paul III. Anton Esterházy, Karl von Mészáros de Nagy-Lütse, und der Gemeinde der „Grundentlastungsvergleich“ endgültig geschlossen. Nun waren die Trausdorfer Bauern freie Eigentümer ihres Besitzes und konnten ihre ganze Arbeitskraft der Bewirtschaftung ihres eigenen Hofes widmen.

Durch die steigende Bevölkerungszahl und die Verarmung breiter Kreise der Bauernschaft durch eine fortlaufende Erbteilung zu Klein- und Kleinstbesitz verblieb vielen Familien nach wenigen Generationen nur mehr soviel Grund und Boden, dass sie gerade recht und schlecht ihren eigenen Lebensmittelbedarf decken konnten. Konnte der Großgrundbesitz mit Hilfe von Maschinen und Düngemittel die Produktion beträchtlich steigern, geriet die örtliche Kleinbauernschicht in schwere Not. So wie in allen umliegenden Gemeinden waren auch in Trausdorf einige Familien von dieser Entwicklung betroffen. Als schließlich durch den Mord in Sarajevo Österreich-Ungarn im Juli 1914 den Krieg an Serbien erklärte, mussten viele Männer aus Trausdorf an die Front. 50 Tote hatte unser Ort während dieses vier Jahre lang dauernden Krieges zu beklagen.

Im Oktober/November 1918 zerfiel die Habsburgermonarchie. Wieder setzte im westungarisch-burgenländischen Raum ein dreijähriger Bürgerkrieg ein, bis die Bestimmungen des „Venediger Protokolls“ in Kraft traten. Ab dem 13. November 1921 konnte Österreich endlich Burgenland mit Militärmacht in Besitz nehmen. Damit begann für Trausdorf ein neuer Abschnitt in seiner Geschichte.

1913 bis 1994

Auf einem Teil der Hutweide befand sich bis 1994 der Trausdorfer Flugplatz. Noch heute erinnern der markante Tower und einige weitere Gebäude an den Flugbetrieb. Nach einem zwölfjährigen Rechtsstreit entzogen die zuständigen Behörden dem in Trausdorf ansässigen Sportfliegerclub sämtliche Bewilligungen. Zu überregionaler Bekanntheit gelangte das Flugfeld anlässlich des Papstbesuches im Jahr 1988, als sich rund 100.000 Gläubige auf den weitläufigen Rasenflächen versammelten, um gemeinsam mit Johannes Paul II. die heilige Messe zu feiern.

Aus der Chronik des Flugplatzes (Quelle: Broschüre anlässlich 140 Jahre Urbarialgemeinschaft – Gemeinde Trausdorf, erschienen 2004):

Erste Pläne

1913 wurden die Eisenstädter durch ein eigentümliches Geräusch auf die Straße gelockt. In einer Höhe von 500 Metern gewahrte man ein Aeroplan, der in Richtung Militär-Oberrealschule flog und dann nach Trauersdorf steuerte, wo er sich auf der Hutweide niederließ. 1925 wurde darüber diskutiert, für die junge Landeshauptstadt in der Nähe des Eisenstädter Bahnhofs in Richtung Trausdorf einen Linienflughaften zu errichten. Realisiert wurde dieser Plan aber nie.

Im Krieg

Erst 1936 wurde auf Initiative des Bundesheeres der Trauersdorfer Flugplatz gegründet. 1938 übernahm die deutsche Luftwaffe den Flugplatz. Bis 1945 diente der Flugplatz Kriegszwecken. Trausdorf wurde zum Glück während des gesamten Weltkriegs vom Luftkrieg verschont.

Friedliche Nutzung

1955, nach Abzug der Besatzungsmacht, gab es keinen Flugbetrieb. 40 Hektar des Flugplatzareals wurden umgeackert und landwirtschaftlich genutzt. Der bereits 1950 gegründete Union Sportflieger Club nahm seine Tätigkeit auf und startete 1957 mit dem Flugbetrieb. Genehmigt wurde ein Flugplatz für Motorflugzeuge bis 2000 Kilogramm und Segelflieger. Es gab zwei Landebahnen in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung mit einer Länge von 1100 Metern bzw. 800 Metern.

Ein Pachtvertrag aus dem Jahr 1963 regelte die Überlassung von Teilen der Hutweide an den Sportflieger Club: Die Urbarialgemeinde verpachtete rund 80 Hektar Fläche, die politische Gemeinde rund 10,5 Hektar. Der Pachtvertrag wurde auf die Dauer von 20 Jahren abgeschlossen.

Lärmbelästigung nimmt zu

Anfang der 70er-Jahre wurde eine Befeuerung errichtet, um Nachtsichtflüge zu ermöglichen. Drei Hangar wurden gebaut. Der Flugbetrieb wurde immer mehr ausgeweitet und verursachte immer mehr Lärm. 1974 beschwerte sich die politische Gemeinde Trausdorf erstmals bei der Landesregierung über den Fluglärm. 1973 habe es bereits 35.000 Starts und Landungen von Motorflugzeugen gegeben. Die Errichtung einer asphaltierten Landebahn wurde von Trausdorfer Seite strikt abgelehnt. 1977 bewilligte die Landesregierung den Bau eines Towers.

Die Urbarialgemeinde und die politische Gemeinde beschlossen, nach Ablauf des Pachtvertrages im Jahr 1983 diesen nicht mehr zu verlängern. Dieser Beschluss wurde vom Union Sportflieger Club nicht zur Kenntnis genommen. Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit. Erst 1994 stellte der Verein seine Flug-Aktivitäten komplett ein.

Die Trausdorfer Hutweide

Zum Zeitpunkt der Gründung der Urbarialgemeinde besaßen die Trausdorfer Urbarialisten zwei große Weideflächen: Die „Gemeinsame Hutweide“ und die „Große Heide“, von den Einheimischen „Napolje“ genannt. Die „Gemeinsame Hutweide“ konnte bis 1938 beweidet werden. Das Vieh wurde von zwei Hirten durch die heutige Flugplatzstraße zur Weide getrieben. Noch heute wird dieser Weg „Gonik“ genannt, was so viel wie „Viehtrieb“ bedeutet.

1938 musste der Weidebetrieb eingestellt werden, da die Deutsche Wehrmacht auf der Hutweide mit dem Bau des Flugplatzes begann.

Die „Große Weide“ wurde weniger als Hutweide sondern mehr für die Heugewinnung genutzt. „Napolje“ liegt nämlich weitab vom Ort und konnte nur auf schmalen Feldwegen erreicht werden.

Einige Jahre nach dem Krieg wurde die „Gemeinsame Hutweide“ wieder als Weidefläche genutzt. Mit dem Pächter des Flugplatz-Areals hatte man vertraglich vereinbart, dass immer eine von zwei Landebahnen für den Viehtrieb zur Verfügung stehen musste. Von 1955 bis 1958 war Trausdorf noch einer der größten Milchproduzenten der Umgebung. Täglich wurden bis zu 1700 Liter Milch an die Übernahmestelle der Milchgenossenschaft geliefert. In den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts ging die Rinderhaltung stark zurück.

(Quelle: Broschüre anlässlich 140 Jahre Urbarialgemeinde Trausdorf, erschienen 2004)

Heute ist die Trausdorfer Hutweide das Ziel vieler Freizeitsportler und Spaziergänger. Die Wege rund um die weite Ebene eignen sich ideal zum Joggen, für Nordic Walking, zum Radfahren und Reiten. Das Areal selbst steht im Privatbesitz der Urbarialgemeinde und darf nicht befahren und beritten werden, da ansonsten der Verlust von EU-Fördergeldern droht.

Mit Hilfe dieser EU-Förderung kann der Trockenrasen erhalten werden. Voraussetzung für die Förderung ist, dass das Gebiet zumindest einmal jährlich abgemäht wird.

Grüne Idylle: der Fasangarten

Im Jahre 1743 fasste Fürst Paul II. Anton Esterhazy den Plan, im „Trauersdorfer Waldl“ einen Fasangarten einzurichten. „Das Waldl“ sollte der jagdlichen Ergötzung dienen, nicht nur dem Fürsten, sondern auch seinen Freunden und Gästen. Die Bevölkerung war darüber gar nicht erfreut, weil sie befürchten musste, dass durch die Errichtung des Fasangartens wichtige Weideflächen verloren gehen würden.

Nach dem Trauersdorfer Urbarialvergleich im Jahr 1864 erwarben die Trauersdorfer die Waldfläche samt der Mauer und dem Jägerhaus mit dem Brunnen um eine Ablösesumme von 10.000 Gulden. Nach der Kommassierung und der Beendigung der Fasanzucht begann die Aufteilung des Waldes. Die Anteile richteten sich nach der Größe der Ansässigkeit, auch „Session“ genannt. Damals gab es 117 Bauern mit 57 3/8 Ansässigkeiten und 50 Söllner oder Kleinhäusler.

Für die Ordnung im Walde sorgte der Waldaufseher, der für die Dauer seiner Funktion das Jägerhaus benutzen durfte. Lukas Barilits bewohnte als letzter Trausdorfer das Jägerhaus, und zwar von 1919 bis 1940 mit seiner Frau und seinen drei Kindern. Während der Besatzungszeit durch die Russen wurde das Jägerhaus leider derart zerstört, dass es nicht mehr aufgebaut werden konnte. Auf einem Teil seiner Grundfläche errichtete die Trausdorfer Jägerschaft 1993 die Hubertuskapelle.

Im Lauf der Jahre waren die Parzellen auf Grund des Fehlens von Grenzsteinen immer schwerer aufzufinden. Daher wurde der Fasangarten von 1977 bis 1992 neu vermessen. Demnach beträgt die großteils von einer Mauer umgebene Fläche rund 177 Hektar. Davon gehören 150 Hektar zur Katastralgemeinde Trausdorf und 27 Hektar zur Katastralgemeinde St. Margarethen.

Der Trausdorfer Waldanteil besteht aus 1708 Parzellen. Die Gesamtfläche wird wie folgt genutzt:

  • 145 Privatbesitzer nutzen 119 Hektar
  • Die Gemeinde Trausdorf nutzt 19 Hektar
  • Die römisch-katholische Pfarre Trausdorf nutzt vier Hektar.
  • Ausschließlich in Urbarialbesitz befinden sich Alleen, Wegeflächen und die Waldmauer im Ausmaß von rund acht Hektar.

Noch heute sind die folgenden kroatischen Bezeichnungen für die Riede gebräuchlich: Podlaptići, Grebljice, Poprični, Jagarovi, Dužički, Nadomežćeni, Grmi, Hižičarski.

Der Wald besteht zu 75 Prozent aus Zerreichen und zu 15 Prozent aus Traubeneichen. Zirka zehn Prozent sind Akazien (Robinien), Aspe (Espe), Birke, Feldahorn und Linde. Der Fasangarten wird in erster Linie zur Holzgewinnung genutzt. Außerdem dient er als Rückzugsgebiet für Wildtiere.

(Quelle: Broschüre anlässlich 140 Jahre Urbarialgemeinde Trausdorf, erschienen 2004)

Papstbesuch als Höhepunkt

Stephan László wurde als Sohn eines Geometers und einer Lehrerin am 25. 2. 1913 in Preßburg geboren. Als der Vater im Ersten Weltkrieg als Offizier an der russischen Front fiel, zog die Mutter mit ihren beiden Kindern in ihren Heimatort Trausdorf zurück. Hier besuchte er auch die Volksschule. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er im Priesterseminar in Wien Theologie. 1936 wurde er zum Priester geweiht. 1937 ging er nach Rom, wo er an der Päpstlichen Universität ein Studium des kanonischen Rechtes abschloss. Seit 1939 war DDr. László zuerst als Sekretär in der Apostolischen Administration des Burgenlandes tätig, später dann Leiter der Finanzkammer und Kanzleidirektor.

Am 11. 11. 1956 wurde DDr. László in der Stadtpfarrkirche Eisenstadt zum Bischof geweiht. Unter Bischof László wurden zahlreiche bauliche Maßnahmen gesetzt, wie z. B. die Restaurierung des Domes in Eisenstadt, der Neubau des Knabenseminars in Mattersburg, der Pädagogischen Akademie und des Altersheimes Sankt Martin, die Revitalisierung des Hauses der Begegnung, des Diözesanmuseums usw.

Höhepunkt seiner bischöflichen Laufbahn war der Papstbesuch am 24. 6. 1988. Ende 1992 wurde das Rücktrittsersuchen Lászlós angenommen und Generalvikar Paul Iby zum Nachfolger ernannt. Bischof László starb am 8. 3. 1995. Seine letzte Ruhestätte befindet sich in einer Krypta im Eisenstädter Dom.

1961 verlieh ihm der Gemeinderat von Trausdorf die Ehrenbürgerschaft. Ebenso wurde der Hauptplatz im Gedenken an den großen Sohn der Gemeinde in DDr. Stefan Laszloplatz umbenannt. An der Ostseite der Pfarrkirche erinnert ein Bronzerelief an den Oberhirten der Diözese Eisenstadt.

Zum Gedenken an den Bischof, dessen Geburtstag sich 2008 zum 95. Mal jährte, fand von 19. Juli bis 10. August 2008 eine große Gedenkausstellung im Sozialzentrum Trausdorf statt.

Mehr zu Ausstellungen in Trausdorf

Der Papst in Trausdorf!

Einen wahrlich historischen Tag erlebte die Gemeinde Trausdorf am 24. Juni 1988. Rund ein Jahr vor dem Fall des Eisernen Vorhanges zelebrierte Papst Johannes Paul II. eine Messe auf dem damaligen Gelände des Flugplatzes Trausdorf vor rund 100.000 Gläubigen.

Einen wahrlich historischen Tag erlebte die Gemeinde Trausdorf am 24. Juni 1988. Rund ein Jahr vor dem Fall des Eisernen Vorhanges zelebrierte Papst Johannes Paul II. eine Messe auf dem damaligen Gelände des Flugplatzes Trausdorf vor rund 100.000 Gläubigen.

Neben allen burgenländischen Volksgruppen waren auch zahlreiche Katholiken aus dem benachbarten Ausland, vor allem aber aus Ungarn und der Slowakei, nach Trausdorf gekommen. In seiner Ansprache erinnerte der Papst vor allem an die Brückenfunktion Österreichs zwischen West und Ost. Noch heute erinnert am Gelände der Hutweide ein weithin sichtbares Kreuz an dieses großartige Ereignis.

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